FZA

Ersatzneubau Kindergarten Ennetbach Netstal Glarus

Wir stellen uns ein Haus im Garten vor, das eine intensive Beziehung zwischen Innen- und Aussenraum pflegt, und dem Quartier einen lebhaften Ort schenkt. Ein Platz an der Strassenverzweigung, mit Baum und Sitzmöglichkeiten, ist Vorbereich für den Kindergarten und Treffpunkt für das Quartier. Die Veranda zum Garten schafft gedeckte Bereiche sowie direkten Bezug zum Aussenraum für das Obergeschoss. Als raumhaltige Schicht ist die Veranda vielfältig nutzbar und wird so zu einem wichtigen, belebten und stimmungsvollen Element. Mit seiner einladenden Erscheinung und leichtem Schalk in der Fassade gibt sich das Haus als Kindergarten zu erkennen. Ortsbaulich fügt sich das projektierte Gebäude hinsichtlich der Körnung ebenso wie in seiner typologischen Figur in die bestehende Bebauung entlang der Mattstrasse ein. In seinem hölzernen Kleid und mit dem geneigtem Dach verfolgt der Entwurf eine integrative Strategie.

Die Setzung des Gebäudes ermöglicht einen Freiraum, der sich in drei Teilräume gliedert, welche in einer schlüssigen Abfolge miteinander verknüpft sind und als Einheit eine Grosszügigkeit über den ganzen Perimeter ausstrahlen. Dadurch wird eine differenzierte Nutzungen der Aussenräume für unterschiedliche Bedürfnisse begünstigt: offenes Bewegungsspiel, Balancier- und Kletterlandschaft, naturnahe Gestaltung für Naturerlebnis und als Entdeckungsraum, wilde Landschaft mit Sand, Kies, Steinen, Holz etc. Durch den sorgfältigen Umgang mit der Bestandesvegetation und ausgewählte Neupflanzungen wird ein nachhaltiges Umgebungskonzept angestrebt.

Das Streben nach einer Maximierung der Umgebungsfläche auf der verhältnismässig kleinen Parzelle resultiert in einer rigorosen Kompaktheit des Gebäudes. Konsequent wurde auf reine Verkehrsflächen verzichtet, um den Flächenbedarf gering zu halten. Die Garderobe dient auf beiden Stockwerken als Zugang für die unterschiedlichen Räumlichkeiten. Die beiden Kindergartenräume befinden sich am südlichen Gebäudekopf und sind dreiseitig belichtet. Im Obergeschoss erstrecken sich die Räume bis unter das flach geneigte Dach. Trotz der betrieblichen und baulichen Vorteile eingeschossiger Lösungen erwies sich der grosszügige Garten als besonders wertvoll.

Verfahrensart: Offenes Planerwahlverfahren 

Jahr: 2021

Bauherrschaft: Gemeinde Glarus, Abteilung Liegenschaften

Architektur: Forrer Zimmermann Architekten GmbH

Landschaft: M. Rosenmayr Landschaftsarchitekt BSLA